Saisoneröffnung der Kneippanlage

"Das Beste, was man gegen die Krankheit tun kann, ist, etwas für die Gesundheit zu tun." Der Leitspruch Pfarrer Kneipps hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Bereits zum zweiten Mal wurde am 1. Mai die Saison in der Kneipp-Anlage der Stadt Edenkoben eröffnet, die zahlreiche Besucher in die idyllisch gelegene Triefenbachanlage zog. Die Vorsitzende des Kneipp-Vereins Edenkoben, Brigitte Poth, sprach wie im vergangenen Jahr über die Arbeit des Vereins und über die Kneipp´sche Gesundheitslehre. Von den berühmten fünf Säulen, auf denen die Lehre Kneipps basiert, erfuhren die Gäste in Vorträgen, aber auch durch Bewegungsübungen und Selbstversuchen im Fußtret- und Armbecken. In historischer Gewandung erzählte "Pfarrer Kneipp", dargestellt durch Wolfgang Eckelt, aus seinem Leben. Der kranke junge Kneipp habe sich selbst durch die Wasserkur geheilt und ernährungsbewusst und im Einklang mit der Natur gelebt. Im Laufe der Jahre habe er sein Wissen und seine Kuren verfeinert. Obwohl Kneipp sich selbst hauptsächlich als Geistlicher verstanden habe, habe er den Kranken durch die Wasserkuren geholfen. Damit sei er bei den umliegenden Doktoren nicht auf Gegenliebe gestoßen, die Gewinneinbußen durch den heilenden Pfarrer hinnehmen mussten. Doch seine Methode habe sich durchgesetzt und sich in den Fünf Säulen der Kneipp-Therapie verfestigt: Wasserheilverfahren (Hydrotherapie), Ernährungsbehandlung, Bewegungstherapie, Pflanzenheilkunde (Phythotherapie) und Ordnungstherapie, zu der das Mentale Training und die Gesundheitsbildung zählen. In den Genuss der Anwendung kam Edenkobens Bürgermeister Werner Kastner, der von dem gewandeten Kneipp einen Knieguss aus der Gießkanne erhielt. Gesundheits- und Ernährungsberaterin Monika Storck rückte die tägliche Ernährung als besonders wichtigen Baustein der Gesundheitsprävention in das Blickfeld der Gäste. Sekündlich würden rund 50 Millionen Körperzellen neu gebildet werden, die hauptsächlich aus der Nahrung entstünden. Gesunde Körperzellen könnten nicht aus mangelhafter Nahrung hervorgehen. Storck klagte die schlechte Qualität der Nahrungsmittel an, die durch zu früher Ernte, unsachgemäßen Transport, industrieller Verarbeitung, Überhitzung und überlange Lagerung wertvolle Inhaltstoffe verloren hätten. Skandale der Tierzucht und der Landwirtschaft seien jedem bekannt. Sie führten zu weiterer Verschlechterung der Lebensmittel. Nicht zuletzt seien diese Missstände auf das Kaufverhalten der Menschen zurückzuführen, so Storck, denn der Preis rangiere im Interesse der Verbraucher immer noch vor der Qualität. Die Ernährungsberaterin mahnte in ihrem Vortrag die Eigenverantwortung der Menschen für ihre Nahrungsmittel an. Die Gesundheitsberaterin Maria-Elisabeth Mirai sprach in ihrem anschließenden Vortrag über die Kneipp´sche Ordnungslehre. Kneipp habe auf den Wechsel von Anspannung und Entspannung hingewiesen. Es gehe darum, ein Leben gemäß der inneren Uhr in Harmonie mit dem biologischen Rhythmus zu führen. Medikamente, Genussgifte oder Stress beeinträchtigten das natürliche Wechselspiel, so Mirai. Eine Störung des Schlafrhythmus durch Verschiebung oder Nichteinhaltung von Ruhe- und Aktionsphasen führe laut Mirai über kurz oder lang zu gesundheitlichen Störungen. Die Einhaltung der Kneipp´schen Ordnungsprinzipien unterstütze wesentlich den Heilungs- und Regenerationsprozess in den Zellen. Die Triefenbachanlage könne zur Entspannung nach einer arbeitsreichen Woche durchaus dienlich sein, wies die Gesundheitsberaterin hin. Die Kinder des katholischen Kindergartens Edenkoben unter der Leitung von Karin Scherr zeigten den Gästen mit ihren Mitmachliedern, wie man sich richtig bewegt. Scherr lässt in die Erziehung der Kinder des Kindergartens die Lehren Kneipps mit einfließen, die sie sich durch spezielle Fortbildungen aneignete. Die rege Vitalität der Kinder nutzte die Physiotherapeutin Brigitte Poth, die Gäste spielerisch zu Übungen der Kneippschen Bewegungstherapie zu animieren. Damit war der Schritt ins Fußtretbecken nicht mehr weit. Poth sprach über die positive Wirkung des Wassertretens. Das Immunsystem werde durch die Abhärtung gestärkt, der venöse Rückfluss gefördert, das Wassertreten helfe bei müden Beinen und rege den Stoffwechsel an. Zudem werde das Wassertreten gerne als Beruhigungs- und Einschlafhilfe angewendet und helfe sogar bei Fußschweiß. Die Stadt Edenkoben stellte dem Kneipp-Verein im vergangenen Jahr Gelände zur Verfügung, das für die Errichtung eines Kräutergartens genutzt werden sollte. Allerdings seien in der Vergangenheit leider mehrere Fälle von vorsätzlicher Zerstörung aufgetreten, sagte Poth. Der Verein habe bereits Alternativen gesucht, die jedoch noch vollständig zu entwickeln seien. Die Ernährungstherapie des Pfarrers wurde durch ein Buffet, das von Gunter Poth angeboten wurde, erläutert. Auch der Wein spielte bei Kneipp eine bedeutsame Rolle und durfte in Edenkoben auf dem Buffet nicht fehlen. Das stilvolle Ambiente der Triefenbachanlage, in das die Kneipp Anlage eingebettet sei, habe zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen, betonte Brigitte Poth. Sie bedankte sich bei der Stadt Edenkoben, besonders beim Leiter des Bauhofs Karl Hahn, für die Pflege der Kneipp Anlage, die im Wechsel mit den Mitgliedern des Vereins durchgeführt werde. Die Vorsitzende Brigitte Poth berichtet, dass im vergangenen Jahr die Zahl der Mitglieder um rund 20 Prozent auf 110 angestiegen sei. Doch der Verein sucht junge, engagierte Mitglieder, die sich in der Organisation der zahlreichen Aktivitäten einbringen wollten. Neben den regelmäßig stattfindenden Vorträgen werden Busreisen und Wanderungen unternommen. Weiterhin seien Aktivitäten der Gesundheitsprävention wie Nordic Walking, Rückenschulen und Wirbelsäulengymnastik angeboten. Tai Chi Qi-Gong , Yoga und Entspannungstherapie seien laut Poth wichtige Bestandteile und bei den Mitgliedern sehr begehrt. Brigitte Poth:
 
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